Hitsuzendo
Hitsuzendo heißt wörtlich Übersetzt „Der weg des Pinsels“ (Do = Weg, Hitsu = Pinsel) und ist eine Zen-Übung.
Der Übung geht meist eine Meditation (Zazen = Übung des Sitzens), um sich von den Gedanken zu lösen und den Geist zu befreien.
Danach führt man im Ausatmen mit Pinsel und Tusche eine fließende Malbewegnung auf dem leeren Papier aus. Wenn der Geist befreit ist und die Bewegung frei von Blockaden ist, entstehen kalligraphische
Zeichen aus dem Unbewussten.
Die Zeichen haben im Gegensatz zur traditionellen Schriftkunst keine konkrete Bedeutung. Stattdessen sehe ich Sie als geronnene Energie, als Botschaften des Unterbewusstseins und als Schnittstelle zu
unserem höheren Selbst.
In der Regel sind zahlreiche Versuche nötig, um ein harmonisches und stimmiges Zeichen zu erhalten, denn im Gegensatz zur Malerei gibt es hier keine Korrekturmöglichkeit. entweder passt der schwung
oder er passt nicht.
Ich habe diese Kunstform aus eigenem Antrieb heraus für mich entdeckt und erst später erfahren, dass dies einer der vielen Zen-Wege ist - obwohl ich mich intensiv mit Zen-Lehre und Zen-Meditation
beschäftigt habe. Für mich liegt der Reiz in der unglaublichen Fokussiertheit auf den Moment. Den Moment, den man nicht beeinflussen kann und soll. Es gehört viel Vertrauen und Loslassen zu diesem
speziellen schöpferischen Prozess, da man jeden Versuch des Willens und der Kontrolle im Bild sieht.
Ich praktiziere diese Kunstform auch in Verbindung mit Menschen, in dem ich in „Gedanken“ (bzw. unbewusster Verbindung) an bestimmte Personen diese Bilder entstehen lasse. Die Bilder nehmen manchmal
Gesichtsformen an, manchmal entstehen körperähnliche Bilder und manchmal einfach nur schwungvolle Zeichen.Aus Rückmeldungen weiß ich aber, dass die Bilder in direkte Resonanz mit den jeweiligen
Menschen gehen und zuweilen tiefe Rührung hervorrufen.